M02 Tee
Abwarten und Tee-Trinken? Warum du bei vielen Altersleiden wie Rheuma, Nervenschmerzen und Bluthochdruck mit dem richtigen Tee eine Menge für deine Gesundheit tun kannst. Die wichtigsten Tee-Sorten unter der Lupe.
Um es gleich vorweg zu nehmen – Stefan und ich sind beide eher die Kaffeetrinker. Und das, obwohl wir nicht erst seit diesem Artikel wissen, wie unglaublich gesund bestimmte Teesortensein können. Tee ist für deinen Körper eine wunderbare Möglichkeit, sich von innen heraus zu reinigen und viele Heilkräuter regen zusätzlich wertvolle Prozesse in dir aus – und je älter man wird, desto wichtiger sind die selbstheilenden Arbeiten, die dein Körper verrichtet. Ob Krebserkrankungen, typische Altersleiden wie Rheuma, Nervenschmerzen, Bluthochdruck oder auch Diabetes und Alzheimer – keine Krankheit entsteht einfach so und bricht plötzlich aus. Bereits in jungen Jahren, aber spätestens im frühen Erwachsenenalter entstehen regelmäßig Entzündungen, kleineres Krebsgewebe und viele andere schädliche Prozesse – ein ständiger Kampf des Körpers gegen den Verfall, den er in der Regel allerdings viele Jahrzehnte für sich entscheidet. Das, was wir essen und trinken ist dabei von so zentraler Bedeutung, dass wir diesem Thema hier eine ganz besondere Aufmerksamkeit schenken – heute in Gestalt heilsamer Tees.
Wusstest du schon? Teebeutel wurden ausversehen erfunden!
Wusstest du, dass Teebeutel ursprünglich ein Missverständnis waren? Im frühen 20. Jahrhundert schickte ein amerikanischer Teeimporteur namens Thomas Sullivan seinen Kunden Proben in kleinen Seidenbeuteln. Die Kunden dachten, die Beutel seien dafür gedacht, direkt ins heiße Wasser getaucht zu werden, anstatt sie auszupacken. Diese zufällige Entdeckung führte zur Erfindung des Teebeutels, der heute weltweit populär ist. Ein klassischer Fall von "aus Versehen genial"!
Die 10 wichtigsten Teesorten – welche Superkräfte drinstecken, wo sie angebaut werden und was du beim Kauf beachten solltest.
Wir haben für dich die wichtigsten Sorten unter die Lupe genommen und erklären dir, worauf du beim Kauf achten kannst und wie der jeweilige Tee deinem Körper in der Selbstheilung unterstützt. Wir haben jeweils eine Krankheit ausgewählt, für die der jeweilige Tee besonders wirksam ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass auch andere Beschwerden oder Krankheitsbilder von den positiven Eigenschaften dieser Teesorte profitieren können.
Grüner Tee
- Alzheimer und Parkinson: Grüner Tee enthält Antioxidantien wie EGCG, die helfen, Nervenzellen vor Schäden durch oxidativen Stress zu schützen und die kognitive Funktion zu unterstützen. Studien zeigen, dass der Konsum von grünem Tee das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen um bis zu 54 % senken kann.
- Beste Anbauregion: China (insbesondere die Provinzen Zhejiang und Anhui) und Japan (Shizuoka und Uji).
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Hellgrüne Farbe, frischer Duft, handgepflückt, möglichst wenig gebrochen.
- Durchschnittlicher Markpreis: 15-50 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit Eisenmangel, da grüner Tee die Eisenaufnahme hemmen kann.
Ingwertee
- Rheuma: Ingwer hat entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen, Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken zu reduzieren. Eine Studie zeigte, dass Ingwer die Entzündungsmarker um bis zu 23 % senken kann.
- Beste Anbauregion: Indien (Kerala und Tamil Nadu), China.
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Frischer, scharfer Geschmack, hellgelbe Farbe, intensiver Duft.
- Durchschnittlicher Markpreis: 5-10 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit Gallensteinen, da Ingwer die Gallenproduktion anregen kann.
Hibiskustee
- Blutdruck: Hibiskustee kann den Blutdruck senken, indem er die Blutgefäße erweitert und den Blutfluss verbessert. Studien belegen, dass der regelmäßige Konsum von Hibiskustee den systolischen Blutdruck um bis zu 7,6 mmHg und den diastolischen Blutdruck um bis zu 3,5 mmHg senken kann.
- Beste Anbauregion: Sudan, Ägypten, Mexiko.
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Tiefrote Farbe, säuerlicher Geschmack, hoher Anteil an Anthocyanen.
- Durchschnittlicher Markpreis: 3-8 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit niedrigem Blutdruck, da er den Blutdruck weiter senken kann.
Zimttee
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Diabetes: Zimttee kann die Insulinsensitivität erhöhen und den Blutzuckerspiegel stabilisieren,
was besonders bei Typ-2-Diabetes hilfreich ist. Eine Studie zeigt, dass Zimt den Nüchternblutzucker um bis zu 29 % senken kann. - Beste Anbauregion: Sri Lanka (Ceylon-Zimt), Indonesien (Cassia-Zimt).
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Dünne, glatte Rinde, süßer und milder Geschmack (Ceylon-Zimt).
- Durchschnittlicher Markpreis: 10-20 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit Leberproblemen, insbesondere bei übermäßigem Konsum von Cassia-Zimt aufgrund des hohen Cumaringehalts.
Kurkuma-Tee
- Krebs: Kurkuma enthält Curcumin, das antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften hat und helfen kann, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen. Studien haben gezeigt, dass Curcumin die Proliferation von Krebszellen um bis zu 70 % reduzieren kann.
- Beste Anbauregion: Indien (besonders Tamil Nadu, Andhra Pradesh).
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Intensive gelbe Farbe, hoher Curcumin-Gehalt, frisch gemahlen.
- Durchschnittlicher Markpreis: 5-15 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit Gallensteinen oder Gallengangsproblemen, da Kurkuma die Gallensekretion anregen kann.
Brennnesseltee
- Polyneuropathie: Brennnesseltee kann entzündungshemmend wirken und die Durchblutung verbessern, was zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen kann. Studien belegen, dass Brennnessel-Extrakte die Schmerzen um bis zu 50 % reduzieren können.
- Beste Anbauregion: Europa, Nordamerika.
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Frische, grüne Blätter, intensiver grasiger Duft, handverlesen.
- Durchschnittlicher Markpreis: 4-10 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit Nierenproblemen, da Brennnessel harntreibend wirken kann.
Kamillentee
- Restless Legs: Kamillentee wirkt beruhigend und kann helfen, die Nerven zu entspannen und Schlafstörungen zu lindern. Studien zeigen, dass Kamille die Schlafqualität um bis zu 42 % verbessern kann.
- Beste Anbauregion: Ägypten, Osteuropa (Ungarn, Polen).
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Gelbe Blütenköpfe, süßer, leicht apfelartiger Duft.
- Durchschnittlicher Markpreis: 3-8 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit Allergien gegen Korbblütler (Asteraceae), da Kamille allergische Reaktionen auslösen kann.
Grüner Tee
- MS (Multiple Sklerose): Grüner Tee kann durch seine antioxidativen Eigenschaften das Immunsystem unterstützen und Entzündungen im zentralen Nervensystem reduzieren. Eine Studie zeigte, dass der Konsum von grünem Tee die Entzündungsmarker um bis zu 35 % senken kann.
- Beste Anbauregion: China (insbesondere die Provinzen Zhejiang und Anhui) und Japan (Shizuoka und Uji).
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Hellgrüne Farbe, frischer Duft, handgepflückt, möglichst wenig gebrochen.
- Durchschnittlicher Markpreis: 15-50 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit Eisenmangel, da grüner Tee die Eisenaufnahme hemmen kann.
Schwarzer Tee
- Cholesterin: Schwarzer Tee enthält Theaflavine, die helfen können, das LDL-Cholesterin (schlechtes Cholesterin) zu senken und das HDL-Cholesterin (gutes Cholesterin) zu erhöhen. Studien zeigen, dass der Konsum von schwarzem Tee das LDL-Cholesterin um bis zu 11 % reduzieren kann.
- Beste Anbauregion: Indien (Assam, Darjeeling), Sri Lanka (Ceylon).
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Dunkle, gleichmäßige Blätter, kräftiger Geschmack, feine Blattspitzen.
- Durchschnittlicher Markpreis: 5-20 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen mit empfindlichem Magen, da schwarzer Tee die Magensäureproduktion anregen kann.
Baldriantee
- Parkinson: Baldrian kann helfen, die Symptome von Angst und Schlafstörungen zu lindern, die bei Parkinson häufig auftreten. Studien zeigen, dass Baldrian die Schlafqualität um bis zu 36 % verbessern kann.
- Beste Anbauregion: Europa, Nordamerika.
- Wichtigste Qualitätsmerkmale: Starke Wurzeln, intensiver erdiger Geruch, biologischer Anbau.
- Durchschnittlicher Markpreis: 5-15 EUR pro 100g.
- Ungünstig für/bei: Menschen, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, da Baldrian den Blutdruck weiter senken kann.
Achtung: Frische Kräuter & Knollen sind deutlich
gesünder als Teebeutel.
Wenn Tee getrocknet wird, oxidiert er. Das bedeutet, dass die ätherischen Öle verdampfen und die sind ja in der Regel für die meisten gesundheitsfördernden Prozesse verantwortlich. Am stärksten verlieren Kräuter und Knollen (wie Ingwer oder Kurkuma) ihre Wirksamkeit bei Teebeuteln, da sie dort besonders fein geschnitten werden und dadurch mehr Oberfläche bekommen – das Verdampfen geht dann umso schneller. Außerdem werden Teebeutel in der Regel besonders lange zwischengelagert und verlieren dabei Tag für Tag ihre ätherischen Öle. Frische Kräuter und hochwertiger loser Tee bieten also signifikant höhere gesundheitliche Vorteile als Teebeutel – Studien zeigen, dass grüner Tee in loser Form etwa 30-40 % mehr Catechine enthält als in Teebeuteln. Ebenso enthält frischer Pfefferminz etwa doppelt so viele ätherische Öle wie getrockneter Pfefferminz.
Kräutertee im Ökotest – Vorsicht bei Foplanzengiften.
Kräutertee ist als Ergänzung zu den oben vorgestellten Teesorten ein toller Alltagstee, den du eigentlich immer trinken kannst. Die meisten Kräutertees bestehen aus einer Vielzahl von getrockneten Pflanzen, Blättern, Blüten, Wurzeln und Samen, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile und Geschmacksrichtungen ausgewählt werden. Hier sind einige häufig verwendete Zutaten:
- Kamille: Beruhigend und entspannend, oft verwendet zur Förderung des Schlafs und zur Linderung von Magenbeschwerden.
- Pfefferminze: Erfrischend und verdauungsfördernd, hilft bei Magen-Darm-Beschwerden und kann Kopfschmerzen lindern.
- Zitronenmelisse: Mild beruhigend und angstlösend, oft verwendet zur Verbesserung der Stimmung und Reduzierung von Stress.
- Hibiskus: Reich an Vitamin C, hilft bei der Blutdrucksenkung und verleiht dem Tee eine schöne rote Farbe und einen fruchtigen Geschmack.
- Hagebutte: Ebenfalls reich an Vitamin C und Antioxidantien, unterstützt das Immunsystem und hat einen leicht säuerlichen Geschmack.
- Ingwer: Entzündungshemmend und verdauungsfördernd, hilft bei Übelkeit und Muskelkater.
- Süßholzwurzel: Verleiht natürliche Süße und hat entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften.
- Fenchel: Fördert die Verdauung und lindert Blähungen, oft in Kombination mit anderen Kräutern für Verdauungstees verwendet.
- Lavendel: Beruhigend und entspannend, hilft bei Schlaflosigkeit und Stress.
- Brennnessel: Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, hilft bei Entgiftung und Entzündungen.
In einer aktuellen Untersuchung von Ökotest (2022) wurden 49 nicht aromatisierte
Kräuterteemischungen hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe und möglicher Schadstoffbelastungen analysiert. Mehr als die Hälfte der getesteten Tees erhielt die Bestnote 'sehr gut'. Allerdings wurden in einigen Tees bedenkliche Pestizidrückstände und Pflanzengifte nachgewiesen, darunter Chlorpyrifos und Pyrrolizidinalkaloide die als krebserregend eingestuft sind.
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass du mit den allermeisten Bio-Kräutertees auf der sicheren Seite bist – folgende Produkte sind beim Ökotest allerdings mit “mangelhaft“ und “ungenügend“ durchgefallen:
- Fruteg Bio Kräutertee
- Bio Sonne Kräutertee (Norma)
- Edeka Kräutertee Bio
- Gepa Kräuterteemischung
- Lord Nelson Bio Kräutertee (Lidl)
- Teehandelskontor Bremen Bio Kräutertee
Fazit: Was du für dich mitnehmen kannst
- Nutze die unglaublichen Heilkräfte bestimmter Teesorten und etabliere das Teetrinken in deinem Alltag. Solltest du keine Lust auf eine heiße Tasse am Abend haben, dann trink kalten, verdünnten Tee anstatt Wasser über den Tag verteilt.
- Die meisten ätherischen Öle bekommst du aus frischen Kräutern und Knollen, die wenigsten aus Teebeuteln. Eigentlich alle Biomärkte verfügen über frische Kurkuma- und Ingwerknollen und außerdem ist die Auswahl an losen Tees meist deutlich größer als im Supermarkt.
Obendrein ist die Chance größer, gute Qualität ohne Pestizidrückstände zu erwischen.