Schuhe bei Polyneuropathie

Warum die richtige Wahl entscheidend ist und welche Modelle wirklich helfen.

Für Menschen mit Polyneuropathie ist die Wahl des richtigen Schuhwerks weitaus mehr als eine Komfortfrage. Die passenden Schuhe können deine Beschwerden lindern, die Standfestigkeit verbessern und Stürze vermeiden helfen. Doch bei der großen Auswahl an Modellen und Marken wird es schnell unübersichtlich. In diesem Artikel findest du eine detaillierte Übersicht über geeignete Modelle, ihre Vor- und Nachteile sowie praktische Tipps, worauf du beim Schuhkauf unbedingt achten solltest.

Erhöhtes Sturzrisiko

Wusstest du schon, dass Menschen mit Polyneuropathie ein doppelt so hohes Sturzrisiko haben wie gleichaltrige Personen ohne Nervenschädigung? Studien zeigen, dass etwa 50 % der Polyneuropathie-Patienten mindestens einmal pro Jahr stürzen – was häufig auch an unpassendem Schuhwerk liegt. In einer Untersuchung des National Institute on Aging stellte sich zudem heraus, dass nur etwa 30 % der Betroffenen wissen, wie wichtig das richtige Schuhwerk für ihre Gesundheit ist. Schuhe mit stabiler Polsterung und breiter Passform bieten nicht nur mehr Sicherheit, sondern entlasten auch die empfindlichen Nerven und Muskeln.

Die besten Schuhmodelle bei Polyneuropathie im Vergleich

Dank spezialisierter Schuhhersteller gibt es inzwischen eine Vielzahl an Modellen, die speziell für Menschen mit Polyneuropathie entwickelt wurden. Hier findest du eine Auswahl der besten Modelle, inklusive Vor- und Nachteile.

1. Solidus - „Kate“ Sneaker

  • Vorteile: Dieser Sneaker ist speziell für empfindliche Füße mit breiter Passform und herausnehmbarer Einlage entwickelt und bietet so Platz für eigene orthopädische Einlagen. Das Modell punktet mit hochwertigem Material und guter Polsterung.
  • Nachteile: Mit etwa 150 € gehört der „Kate“ Sneaker zu den hochpreisigen Modellen, und das Material kann anfangs etwas fest wirken.
  • Bewertungen: Kunden loben den hohen Komfort und die Unterstützung durch die breite Passform, was besonders für Menschen mit Polyneuropathie hilfreich ist.

2. Finn Comfort - „Milano“ Sandale

  • Vorteile: Die „Milano“ Sandale bietet verstellbare Klettverschlüsse und ein anatomisches Fußbett, das für sensible Füße ideal ist. Sie eignet sich besonders für warme Tage und entlastet die Nerven durch die weiche Polsterung.
  • Nachteile: Der offene Schuh bietet im Vergleich zu geschlossenen Modellen weniger Stabilität, und der Preis von etwa 140-180 € ist nicht ganz günstig.
  • Bewertungen: Positive Rückmeldungen zu Tragekomfort und Anpassungsmöglichkeiten machen die „Milano“ Sandale zu einer beliebten Wahl.

3. Ganter - „Sensitiv“ Serie

  • Vorteile: Die „Sensitiv“ Serie bietet besonders weiche Innenpolsterungen, eine breite Passform und herausnehmbare Einlagen. Die Schuhe sind ideal für Menschen mit sehr empfindlichen Füßen und lassen sich individuell anpassen.
  • Nachteile: Der breite Schnitt ist weniger geeignet für schmale Füße, und mit Preisen zwischen 160 und 200 € zählt die Serie zu den hochpreisigen Optionen.
  • Bewertungen: Besonders die Dämpfung und Unterstützung im Vorfuß- und Fersenbereich werden von Kunden sehr geschätzt.

4. Waldläufer - „Kya“ Halbschuh

  • Vorteile: Der „Kya“ Halbschuh ist in der Weite H (Extra-Weit) erhältlich und bietet genügend Platz für geschwollene oder deformierte Füße. Die gute Dämpfung und die rutschfeste Sohle machen ihn zu einem idealen Begleiter.
  • Nachteile: Dieser Schuh eignet sich weniger für schmale Füße und kostet ca. 130 €, was ihn in der mittleren bis höheren Preisklasse ansiedelt.
  • Bewertungen: Kunden schätzen die Stabilität und den Halt, der gerade für Polyneuropathie-Patienten vorteilhaft ist.

Einlagen und maßgeschneiderte Schuhe

Für Menschen mit Polyneuropathie bieten Einlagen und maßgefertigte Schuhe eine wichtige Ergänzung zum klassischen Schuhwerk. Während speziell entwickelte Einlagen die individuelle Fußform stützen und Polsterungen gezielt dort anbringen, wo du es am meisten benötigst, helfen maßgeschneiderte Schuhe, die Passform exakt an die Anatomie deiner Füße anzupassen. So bekommst du den bestmöglichen Halt und reduzierst Druckstellen, was besonders bei Nervenschädigungen entscheidend ist.

Orthopädische Einlagen – gezielte Entlastung

  • Kosten: Orthopädische Einlagen kosten in der Regel zwischen 60 und 150 €, abhängig von Material und Fertigungsmethode. Für Menschen mit Polyneuropathie sind weich gepolsterte Einlagen besonders empfehlenswert, da sie die Stoßdämpfung erhöhen und Druckstellen reduzieren.
  • Hersteller: Bekannte Hersteller wie Bauerfeind, Pedag und Medi bieten spezialisierte Einlagen an, die speziell für sensible Füße konzipiert sind.
  • Krankenkassen-Übernahme: In Deutschland übernehmen gesetzliche Krankenkassen bei ärztlicher Verordnung in der Regel zwei Paar orthopädische Einlagen pro Jahr. Voraussetzung dafür ist eine Diagnosestellung und Verschreibung durch einen Orthopäden.

Maßgeschneiderte Schuhe – Perfektion für deine Füße

  • Kosten: Maßgefertigte Schuhe sind eine hochwertige, aber teure Investition. Abhängig von der Art und den verwendeten Materialien beginnen die Kosten bei etwa 300 € und können bis zu 800 € pro Paar betragen.
  • Anlaufstellen: Sanitätshäuser und orthopädische Fachgeschäfte wie Schein Orthopädie oder Orthos sind auf maßgefertigte Schuhe spezialisiert. Hier kannst du eine individuelle Beratung und Anpassung erwarten.
  • Krankenkassen-Übernahme: Auch hier übernehmen Krankenkassen die Kosten für orthopädische Schuhe, wenn sie medizinisch notwendig sind. In der Regel wird jedoch ein Eigenanteil von ca. 80-150 € pro Paar fällig. Einige private Zusatzversicherungen bieten jedoch Optionen zur vollständigen Kostenübernahme.

Tipps zur Auswahl und Anpassung von Einlagen und Schuhen

  1. Individuelle Beratung: Nimm eine umfassende Beratung in Anspruch – viele orthopädische Fachgeschäfte und Sanitätshäuser bieten Fußdruckmessungen und individuelle Anpassungen an.
  2. Regelmäßige Kontrolle: Gerade bei Einlagen ist es wichtig, regelmäßig den Sitz zu überprüfen, da sich Füße im Laufe der Zeit verändern können.
  3. Materialwahl: Setze auf atmungsaktive und weiche Materialien – sie reduzieren Reibung und fördern ein angenehmes Tragegefühl.
  4. Einlaufphase beachten: Besonders maßgefertigte Schuhe benötigen oft eine Einlaufphase. Plane einige Wochen ein, um dich an das neue Tragegefühl zu gewöhnen.

Fazit: Was du für dich mitnehmen kannst

Die Wahl des richtigen Schuhwerks ist für Menschen mit Polyneuropathie von großer Bedeutung und bietet weit mehr als nur Komfort. Ob orthopädische Einlagen oder maßgefertigte Schuhe – die Investition lohnt sich und kann deine Lebensqualität deutlich steigern. Beachte die Optionen der Krankenkassenunterstützung und setze auf hochwertige, breite Modelle, die dir Sicherheit und Stabilität im Alltag bieten.

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