DU BIST WAS DU ISST.

M04 Lebensenergie

Du bist, was du isst! Welchen Einfluss unsere Ernährung
auf Beweglichkeit und Energielevel hat und was du
dabei von Aryuveda lernen kannst. Exklusiv:
Ausführliche Liste mit Lebensmitteln im “Energie-
Check“ und dazu passende Rezepten.

Wie du weißt, wenn du häufiger unseren Newsletter liest oder in unserem Magazin stöberst, interessieren wir uns ganz besonders für das Thema Ernährung – es ist der Treibstoff , der viel darüber entscheidet, in welcher Verfassung dein Körper ist. Wir glauben ganz fest daran, dass du allein mit der richtigen Ernährung den größten Hebel für ein langes, gesundes und beschwerdefreies Leben selbst in der Hand hast.

Heute schauen wir dabei auf einen besonders spannenden Aspekt, nämlich Energie. Denn, Nahrung ist ja erst einmal genau das – Energie. Doch gibt es riesengroße Unterschiede im Energiewert eines Lebensmittels, vorallem wenn man schaut, wie lange dein Körper etwas von hat. Um dir das möglichst anschaulich und vielseitig zu erklären, haben wir uns mit zwei Themen genauer beschäftigt: Der ayurvedischen Ernährungslehre und dem glykämischen Index.

Energie durch Nahrung – Schulmedizin versus Ayurveda

Der traditionelle ayurvedische Ansatz hilft uns, das Gleichgewicht in unserem Körper zu bewahren, während der GI uns zeigt, wie verschiedene Lebensmittel unseren Blutzuckerspiegel beeinflussen. Beide Ansätze können dir dabei helfen, deine Beweglichkeit und Energielevel zu verbessern.

Der Glykemische Index: Entscheident für Energie und Lebenserwartung

Der Glykemische Index (GI) ist ein Maß dafür, wie schnell Kohlenhydrate in einem Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Ein hoher GI führt zu schnellen Blutzuckerspitzen und -abfällen, die zu Heißhunger und Energielosigkeit führen können. Ein niedriger GI sorgt für eine gleichmäßige Freisetzung von Energie und hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Hier sind einige wichtige Punkte:

• Hoher GI (>70): Lebensmittel wie Weißbrot und Zucker führen zu schnellen Blutzuckerspitzen.
• Mittlerer GI (56-69): Lebensmittel wie Basmatireis und Mais haben einen moderaten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
• Niedriger GI (<55): Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sorgen für eine langsame und gleichmäßige Energiefreisetzung.

Eine Studie der Harvard School of Public Health aus dem Jahr 2015 zeigt, dass eine Ernährung mit niedrigem Glykemischen Index das Risiko für Typ-2-Diabetes um bis zu 35% reduzieren kann (Studienzeitraum: 12 Jahre, 27.000 Teilnehmer). Eine weitere Studie der Universität Sydney aus dem Jahr 2016 fand heraus, dass Menschen, die regelmäßig Lebensmittel mit einem niedrigen GI konsumieren, signifikant weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind (Studienzeitraum: 10 Jahre, 14.000 Teilnehmer).

Ayurveda und die Doshas: Dein Schlüssel zu mehr Energie

Ayurveda teilt die Menschen in drei Grundkonstitutionen ein: Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch hat eine einzigartige Kombination dieser Doshas, die seinen Körperbau, seine Persönlichkeit und seine Gesundheitsanfälligkeit beeinflusst. Hier ein Überblick:

1. Vata (Luft und Äther): Vata-Typen sind meist schlank und energiegeladen, können aber leicht aus dem Gleichgewicht geraten. Sie neigen zu trockener Haut und Nervosität. Vata braucht warme, nährende und feuchtigkeitsspendende Lebensmittel.
2. Pitta (Feuer und Wasser): Pitta-Typen sind oft muskulös und dynamisch, aber sie können schnell gereizt und überhitzt sein. Sie neigen zu Entzündungen und Hautproblemen. Pitta benötigt kühlende und erfrischende Lebensmittel.
3. Kapha (Erde und Wasser): Kapha-Typen sind oft kräftig gebaut und haben eine stabile Energie, können jedoch zu Trägheit und Übergewicht neigen. Sie haben oft eine langsame Verdauung und neigen zu Schleimansammlungen. Kapha profitiert von leichten, trockenen und anregenden Lebensmitteln.

Im Ayurveda werden Lebensmittel anhand ihrer verschiedenen Eigenschaften und Wirkungen klassifiziert, um ihre Auswirkungen auf den Körper und die Doshas besser zu verstehen. Diese Klassifikationen umfassen Geschmack (Rasa), Eigenschaften (Guna), Energie (Virya) und die spezielle Wirkung (Prabhava). Jede dieser Kategorien bietet wertvolle Informationen, die dabei helfen, die richtige Ernährung für jeden Dosha-Typ auszuwählen.

Geschmack (Rasa):

• Der Geschmack eines Lebensmittels beeinflusst seine Wirkung auf die Doshas und die Gesundheit.
• Es gibt sechs Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb.
• Zum Beispiel beruhigt süßer Geschmack Vata und Pitta, während scharfer Geschmack Kapha reduziert.

Eigenschaften (Guna):

• Die physischen und energetischen Eigenschaften eines Lebensmittels beschreiben, wie es auf den Körper wirkt.
• Eigenschaften wie schwer oder leicht, trocken oder ölig, und kalt oder heiß sind hier von Bedeutung.
• Schwere und ölige Lebensmittel können Kapha erhöhen, während leichte und trockene Lebensmittel Kapha reduzieren.

Energie (Virya):

• Virya bezieht sich auf die thermische Wirkung eines Lebensmittels, also ob es kühlend (Shita) oder erhitzend (Ushna) wirkt.
• Diese Eigenschaft bestimmt, ob ein Lebensmittel die Körpertemperatur senkt oder erhöht.
• Kühlende Nahrungsmittel beruhigen Pitta, während erhitzende Nahrungsmittel Vata und Kapha ausgleichen können.

• Prabhava beschreibt die einzigartige Wirkung eines Lebensmittels, die nicht durch Geschmack, Eigenschaften oder Energie erklärt werden kann.
• Diese speziellen Effekte sind oft individuell und können besondere Heilwirkungen haben.
• Beispielsweise hat Safran eine spezifische Wirkung auf die Haut und die Stimmung, die über die üblichen Klassifikationen hinausgeht.

Wir haben dir eine Liste mit Lebensmitteln zusammengestellt, die für die verschiedenen Typen besonders geeignet sind – außerdem siehst du jeweils deren GI. 

Carsten (ich): Typ Pitta mit Restless-Legs

Im Zuge meiner Recherche zum Thema Ernährung und Ayurveda konnte ich natürlich nicht widerstehen, mir mal meinen ganz persönlichen Ernährungsplan aufzustellen. Nach eigener Einschätzung würde ich mich klar, als Typ Pitta bezeichnen, also energiegeladen und flippig (siehe Bild), aber auch mal schnell gereizt und überhitzt. Hinzu kommen die Restless Legs, die natürlich in warmen Nächten besonders schlimm sind. Folglich liegt mein Fokus bei der Ernährung auf Abkühlung. Darüber hinaus brauche ich viel Magnesium und Omega-3 für die Nerven und möchte ausreichend Eiweiß zu mir nehmen, da ich viel Sport mache. Hier siehst du meinen persönlichen Ernährungsplan: