M09 Meditation (CJ)
Meditation soll gesund sein…ich sitze doch schon genug! Warum sie gerade für Menschen mit RLS & Polyneuropathie so wertvoll ist und wie sie vor Alzheimer schützt.
Von Meditation wirst du sicher schon einmal gehört haben und wahrscheinlich auch grob, warum das Menschen machen. Es gibt zig verschiedene Techniken und Kulturen, doch im Grunde haben sie alle das gleiche Ziel: Deinen Geist (und Körper) beruhigen. In diesem Artikel stellen wir dir eine ganz besonders einfache Meditation vor und zeigen wir, wie du mit nur 20 Minuten täglicher Praxis dein Wohlbefinden erheblich steigern kannst und worauf du dabei achten solltest. Und eins vorweg: Solltest du es tatsächlich über einen längeren Zeitraum ausprobieren, dann kann die transzendentale Meditation der Schlüssel zu einem gelasseneren und gesünderen Leben sein – besonders wenn du an Altersleiden wie Polyneuropathie oder RLS (Restless Legs Syndrom) leidest.

Wusstest du schon? Meditation kann zur inneren Heizung werden.
Tibetanische Mönche, die jahrelang Meditation praktiziert haben, sind in der Lage, ihre Körpertemperatur zu kontrollieren. In einer kuriosen Studie wurde festgestellt, dass tibetische Mönche, die die Technik des "Tummo" beherrschen, ihre Körpertemperatur so weit erhöhen können, dass sie nasse Tücher auf ihren nackten Körpern bei eiskaltem Wetter trocknen können. Diese Fähigkeit zeigt, wie mächtig Meditation sein kann und welche erstaunlichen Dinge der menschliche Geist und Körper leisten können, wenn sie im Einklang sind. Jetzt kannst du beim nächsten Familienessen mit dieser skurrilen Tatsache glänzen!
Transzendentale Meditation – eine Praxis, die du sofort umsetzen kannst.
Transzendentale Meditation ist eine einfache, natürliche und mühelose Technik, die von Maharishi Mahesh Yogi in den 1950er Jahren popularisiert wurde. Im Gegensatz zu anderen Meditationsformen erfordert TM weder Konzentration noch Kontrolle des Geistes. Stattdessen wird ein spezielles Mantra, ein Wort oder Klang, innerlich wiederholt, was den Geist auf natürliche Weise in einen Zustand tiefer Ruhe und Entspannung führt. Das macht die Praxis so besonders leicht zu lernen, weshalb wir uns dafür entschieden haben, dir eben genau diese hier vorzustellen.
Wie funktioniert Transzendentale Meditation?
Während der Praxis setzt sich der Meditierende bequem hin, schließt die Augen und wiederholt leise sein Mantra für etwa 20 Minuten zweimal täglich. Dieser Prozess hilft, den Geist zu beruhigen und führt zu einem Zustand tiefer innerer Stille, der als "transzendentaler Bewusstseinszustand" bezeichnet wird. In diesem Zustand erfährt der Körper tiefe Ruhe, während der Geist wach bleibt, was zur Reduktion von Stress und zur Förderung der Heilung beiträgt.
Vorteile von TM für die Gesundhei
- Stressabbau: Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass TM den Cortisolspiegel, das Stresshormon, signifikant senken kann. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen, die unterchronischem Stress und stressbedingten Erkrankungen wie Bluthochdruck leiden.
- Verbesserte Herzgesundheit: TM kann den Blutdruck senken und die Herzgesundheitverbessern. Eine Studie, die im American Journal of Cardiology veröffentlicht wurde, fand heraus, dass TM die arterielle Steifigkeit und den Blutdruck bei Menschen mit Herzerkrankungen reduziert. Eine weitere Studie der American Heart Association zeigte, dass TM das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 48 % senken kann.
- Unterstützung bei Nervenproblemen: Für Menschen mit Polyneuropathie oder RLS kann TM besonders hilfreich sein. Die regelmäßige Praxis von TM führt zu einem Zustand tiefer Ruhe, der das Nervensystem beruhigt und die Ausschüttung von Stresshormonen reduziert. Dies ist besonders wichtig, da Stress die Symptome von Polyneuropathie und RLS verschlimmern kann.
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Hirnaktivität im Alter: Gleich drei internationale Studien zeigen – Meditieren hält dich fit im Kopf, besonders im Alter, wo sich unsere grauen Zellen deutlich schneller zurückbilden als noch in jungen Jahren.
- Im Jahr 2010, durchgeführt vom Maharishi University of Management Research Institute, kam heraus, dass ältere Erwachsene, die regelmäßig TM praktizieren, eine Verbesserungder kognitiven Flexibilität um 23% im Vergleich zur Kontrollgruppe erlebten.
- Die University of California, Los Angeles (UCLA) beobachtete 2013, dass regelmäßige Praxis von TM die Gedächtnisleistung um durchschnittlich 15% verbesserte.
- Eine bedeutende Untersuchung der Harvard Medical School aus dem Jahr 2015 berichtete, dass ältere Menschen, die TM praktizieren, eine Reduktion des kognitiven Verfalls um bis zu 30% im Vergleich zu nicht-meditierenden Altersgenossen erlebten.
- Schlafqualität: Regelmäßige Praxis von TM kann zu besserem Schlaf führen, was besondersfür Menschen mit Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit vorteilhaft ist. Der tiefe Entspannungszustand hilft dem Körper, sich vollständig zu erholen.
Wir haben einen Pro gefragt – Buchautor und Arzneimittelforscher Harald Maschler steht Rede und Antwort zu seiner täglichen Meditation.
Harald lernten wir zunächst als Kunden kennen. Mit Kalter Bruder© behandelt er stechende Missempfindungen in seiner Verse und auch seine Frau ist mittlerweile Fan von unserem Gel. Eines Tages schrieb mich Harald dann auf einen Newsletter hin an, den er von uns gelesen hat und fragte mich, ob wir auch mal eine Ausgabe zum Thema Meditation machen können. Der Mann meditiert seit 53 Jahren. 20 Minuten - jeden Morgen, jeden Abend. Aber Dr. Harald Maschler wirkt weder entrückt noch heilig. Und: sehr gut gelaunt. Gelernt zu meditieren hat der Dipl. Chemiker und Arzneimittelforscher 1970 in Hannover nach seinem Diplom in Organischer Chemie an der TU Hannover. Heute ist er fest davon überzeugt, dass Meditation die Welt ein großes Stück besser und friedlicher machen würde – und bezogen auf unser gemeinsames Thema, dass die Praxis auch Menschen mit Polyneuropathie oder Restless Legs eine echte Hilfe sein kann. Daraufhin haben wir mit Harald ein Interview zum Thema gemacht.
Interview mit Harald Maschler
Carsten: Harald, wie geht Meditation?
Harald: Man setzt sich entspannt hin und schließt die Augen. Jetzt kommt die Technik. Es gibtviele verschiedene. Meine heißt "Transzendentale Meditation". Die ist durch Anhänger wie Clint Eastwood, Donna Karan oder jetzt Comedian Russell Brand öfter mal in derPresse.
C: Und was bedeutet "transzendental".
H: Du überschreitest die gröberen Ebenen des Denkens. Und lässt schließlich dessen feinsten Aspekt hinter dir. Dann kommst du zum puren Sein. Jenseits der Ratio, jenseitsder Sinne.
C: Und wie muss man sich das vorstellen? Hören wir noch unser Herz schlagen? Sehen wir Farben, ist es dunkel, ist es heiß oder kalt?
H: Es gibt ein schönes Bild, um es etwas anschaulicher zu machen. Sehen wir uns selbst mal als eine Welle im Ozean: Wie groß bin ich? Wie schnell? Wie hell ist meine Schaumkrone. Erst die individuellen Eigenschaften heben mich von anderen Wellen ab. Jetzt beginnt die Welle zumeditieren: Sie setzt sich, wird breiter und irgendwann so ach, dass sie mit dem Ozean verschmilzt. Und ihr individuelles Dasein aufgibt. Da versteht die Welle: Ich bin an meiner Basis ja etwas viel Größeres - der ganze Ozean. Also auch die nächste Welle. Und die dahinter…
C: Wie genau komme ich zu diesem Zustand des Ozeans? Wie kann ich die Gedanken, die doch eigentlich immer da sind, hinter mir lassen?
H: Man kann sich das so vorstellen: Wenn ich schnell und laut denken kann, kann ich auch langsam und leise denken. Als Hilfestellung bekommt der Geist in der Meditation ein Mantra - einen Wortklang also. Wir stimmen ihn an, und mit der Zeit wird er immer leiser undverschwommener. Der Geist reitet auf dem Mantra in immer feinere Ebenen, sinkt tiefer, bleibt aber (anders als im Schlaf) ganz wach. Das Mantra ist nur ein Vehikel. Das parken wir dann an der Schwelle zu dem, was die Yogis "Samadhi" - Glückseligkeit - nennen. Oder wie Goethe es beschrieb: "Sofort nun wende dich nach innen: Das Zentrum findest du da drinnen, woran kein Edler zweifeln mag. Wirst keine Regel da vermissen..."
C: Goethe hat meditiert?
H: Er hat in jedem Fall diese Erfahrung gemacht...
C: Muss man dafür lange üben?
H: Nein, wenn man den Prozess einleitet, dann passiert das automatisch. Der Geist wird von dieser Ruhe angezogen. Sie ist ihm extrem angenehm.
C: Ist es dabei egal, ob ich ein attriger oder phlegmatischer Typ bin? Kann jeder meditieren?
H: Jeder, der denken kann, kann auch immer leiser denken. Wichtig ist, dass man es bei einem Lehrer lernt und nicht selbst herumexperimentiert.
C: Was passiert dabei mit dem Körper?
H: Geist und Körper gehen immer gemeinsam. Auch er kommt vollkommen zur Ruhe. Atmung, Herzfrequenz, Herzminutenvolumen nehmen ab. Ebenso die Stresshormone wie Cortisol. Der Blutdruck senkt sich.
C: Meditation statt Betablocker, ginge das?
H: Es gibt viele Studien, die belegen: Leute, die regelmäßig meditieren, können ihren Blutdrucksenken, Angststörungen überwinden und die ganzen stressbedingten Erkrankungen positivbeein ussen.
C: Wird man durch Meditation schlauer?
H: Sagen wir so: Auch unser Gehirn wird gereinigt. In der Physik gibt es ein Naturgesetz: "Wenn ich ein System beruhige, ordnet es sich." Während der Meditation kann man das messen. Die Gehirnwellen synchronisieren sich, werden geordneter. Das macht auf Dauer im Kopf kreativerund belastbarer. C: Braucht man zur Meditation absolute Ruhe?
H: Wenn ich es mir aussuchen kann, meditiere ich gern in einer ruhigen Umgebung. Aber das ist kein Muss. Ich kann es auch im Flugzeug oder in der Bahn.
C: Ist der Lotussitz optimal?
H: Nur wenn man darin entspannt sitzen kann. Ansonsten wie auch immer es bequem ist.
C: Warum nicht im Liegen?
H: Da sind wir zu sehr auf "Schlaf" konditioniert.
C: Wer hat eigentlich die Meditation erfunden?
H: Alle Meditationsformen stammen aus dem Yoga. Heute wird der Begriff eher für körperliche Gymnastik benutzt. Eigentlich ist Yoga aber: Einheit - von Körper und Geist. Sie schafft das"bewusste Sein". Dazu gehören Atem-, Reinigungs-, Körperübungen. Und "Dhyana" - die Meditation.
C: Ist Meditation mit Glauben verbunden?
H: Absolut nicht. Es ist heute eine Form der inneren Reinigung. Wie Duschen. Nur im Kopf.
C: Warum meditierst du eigentlich?
H: Diese geistige Hygiene führt dazu, dass ich mich anders verhalte. Ich bin so ein angenehmerer Zeitgenosse. Toleranter, ausgeglichener. Damit kann ich meine Beziehungen gelassener gestalten und richte möglichst wenig emotionalen Schaden an.
C: Macht Gelassenheit bessere Beziehungen?
H: Ja. Dann treten nicht meine eigenen Stressmuster in den Vordergrund. Ich kann Menschen objektiver wahrnehmen. Und Probleme ohne gefühlsmäßige Verstrickungen sachorientierter lösen.
C: Wenn wir so gelassen werden, verlieren wir dann zu viel an Ehrgeiz, Hunger und Dynamik, um dieses Leben heute zu packen?
H: Nein. Meditation ist kein Tranquilizer. Sie macht wach, präsent und verändert nicht unseren Charakter. Um in dieser Gesellschaft wirklich leistungsstark zu sein, muss ich erst mal verstehen, wer ich wirklich bin. Das kann Meditation besonders gut. Nichts bringt mich mir selbst näher!
Mehr Infos zu Harald Maschler, Meditation und den 3 Büchern, die Dr. Maschler über die Transzendentale Meditation (TM) geschrieben hat, findest du unter
www.veda-wissenschaft.de
Fazit: Was du für dich mitnehmen kannst
Transzendentale Meditation ist eine einfache, aber kraftvolle Technik, die dir helfen kann, Stress abzubauen, deine Gesundheit zu verbessern und dein allgemeines Wohlbe nden zu steigern. Besonders bei Altersleiden wie Polyneuropathie oder RLS kann TM eine wertvolle Ergänzung zu anderen Behandlungsmethoden sein. Probier es aus und nde heraus, wie diese Form der Meditation dein Leben positiv verändern kann. Wie mit allen guten Angewohnheiten kommt es auf die Regelmäßigkeit an – wenn du es irgendwie scha st, Meditieren wie Zähneputzen in deinen Alltag zu integrieren, dann wirst du am meisten davon profitieren. In Deutschland gibt es jede Menge Meditationszentren, wie z.B. den Benediktushof in der Nähe von Würzburg, wo du ein paar Tage in der Natur abschalten und die Grundlagen der Meditaion lernen kannst. Ich selbst war schon häu ger dort und habe es immer sehr genossen, im Kreise anderer zu sitzen – es gab mir die nötige Motivation für die Praxis im Alltag und zu einigen habe ich noch heute Kontakt. Hier die Tipps für Meditation in deinem Leben:
- Finde einen ruhigen Ort: Wähle einen ruhigen und bequemen Platz, an dem du ungestörtbist.
- Regelmäßigkeit ist der Schlüssel: Versuche, TM zweimal täglich für jeweils 20 Minuten zupraktizieren – idealerweise morgens und abends.
- Lass dich nicht entmutigen: Besonders am Anfang kann es schwierig sein, den Geist zuberuhigen. Mit der Zeit und Übung wird es jedoch einfacher.
- Nimm an einem Kurs teil: Ein zerti zierter TM-Lehrer kann dir die Technik korrekt beibringenund dir wertvolle Tipps geben.