M01 Magnesium
Magnesium für Nervengesundheit bisher völlig unterschätzt – wie du mit einem täglichen Teelöffel wahre Wunder bewirkst und worauf du beim Kauf unbedingt achten solltest, das erfährst du in diesem Artikel.
Ein halbes Prozent deines Körpers besteht aus Magnesium, etwa 25 Gramm. Klingt erstmal nicht viel, aber ohne die paar Gramm würde es dir wohl ziemlich bald verdammt schlecht gehen. Das weiße Pulver hält nämlich nicht nur Fabian Hambüchen an den Ringen sondern auch deinen Körper bei bester Gesundheit und guter Laune. Muskeln und Nerven brauchen Magnesium ebenso dringend wie die Blutzuckerkontrolle und die Blutdruckregulation – summa sumarum würden über etwa 300 Prozesse in deinem Körper nicht laufen, wie sie sollten ohne Magnesium.

Wusstest du schon? Magnesium während der Periode kann den Haussegen retten.
Studien haben gezeigt, dass Magnesium die Symptome von PMS, einschließlich Stimmungsschwankungen, Angst und Depression, deutlich lindern kann. Grundsätzlich wird ein Magnesiummangel häu g mit einem erhöhten Stresshormonspiegel und einer reduzierten Serotoninproduktion in Verbindung gebracht, was während der weiblichen Periode dann besonders stark ausgeprägt sein kann. Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass die tägliche Einnahme von 200 mg Magnesium zusammen mit 50 mg Vitamin B6 über einen Monat signi kant die Angstzustände und andere prämenstruelle Symptome reduzierte. Dies deutet darauf hin, dass Magnesium in Kombination mit Vitamin B6 besonders wirksam sein kann.

Nerven- & Muskelwunder Magnesium – wie dein Körper das Mineral verarbeitet und wofür du es so dringend brauchst.
Magnesium ist ein essenzielles Mineral, das für zahlreiche Funktionen in deinem Körper unentbehrlich ist. Besonders wenn du an Polyneuropathie oder Restless Legs leidest, kann eine ausreichende Magnesiumversorgung entscheidend sein. Es wird hauptsächlich im Dünndarm aufgenommen und verteilt sich dann im Körper. Etwa 50-60% des Magnesiums befinden sich in den Knochen, während der Rest in Muskeln, Weichgeweben und Körper üssigkeiten zu nden ist. Auf die folgenden Bereiche in deinem Körper hat Magnesium den größten Einfluss.

1. Nervensystem
Ganz bildlich gesprochen hält Magnesium die Schutzisolierung der Nerven in Schuss – ähnlich wie die Gummiummantelung eines Stromkabels. Dabei wirkt es als natürlicher Kalziumblocker und verhindert, dass zu viel davon in die Nervenzellen einströmt. Zwar brauchen wir Kalzium für den Aufbau und die Erhaltung starker Knochen und Zähne und auch für die Funktion von Muskeln und Nerven, doch “zu viel“ macht unser Nervensystem überempfindlich, was zu Zittern,Krämpfen und Nervosität führen kann – sogar das Risiko an Epilepsi zu erkranken steigt bei einem dauerhaften Kalziumüberschuss in den Nervenzellen. Bei Polyneuropathie-Patienten ist eine Überreizung der Nerven natürlich besonders problematisch. Denn hier sind die angesprochenen Gummiisolierungen ohnehin porös, was Tür und Tore auch für Kalzium öffnet – daher kann es extrem wichtig sein, dieses angegriffene System mit ausreichend Magnesium zu unterstützen.

2. Muskelgewebe
Auch bei den Muskeln brauchen wir Magnesium als Gegenspieler eines altbekannten Freundes, dem Kalzium. Denn ziehen sich Muskeln zusammen, um eine Bewegung zu machen, strömt Kalzium ins Gewebe, um den Prozess zu unterstützen. Soll der Muskel sich wieder entspannen, muss das Kalzium allerdings wieder raus und dafür brauchen wir Magnesium. Genau wie im Nervensystem sorgt es außerdem für eine Art Schutzisolierung, die auch im neutralen Zustand wie beim Schlafen, Kalzium fern hält und damit Krämpfen und Zuckungen vorbeugt. Beim Restless Legs Syndrom ist dieser “Türsteher“ Magnesium daher unvorstellbar wichtig, in den Nervenzellen ebenso wie im Muskelgewebe. Durch die Stabilisierung der Zellmembranen verhindert Magnesium die unkontrollierten Muskelbewegungen und sorgt dafür, dass deine Muskeln auch nachts entspannen können.
3. Energiesto wechsel
Magnesium ist auch ein wichtiger Akteur im Energiesto wechsel. Es aktiviert Enzyme, die für die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) notwendig sind, dem Hauptenergiespeicher in deinen Zellen. Stell dir ATP wie die Batterie deines Körpers vor – ohne Magnesium kann diese Batterie nicht e zient aufgeladen werden, was zu Müdigkeit und Schwäche führt. Magnesium hilft, die Energieproduktion zu optimieren, indem es die Umwandlung von Nährstoffen in nutzbare Energie unterstützt. Also, was immer du deinem Körper zu trinken oder zu essen gibst – mit ausreichend Magnesium holt er das maxium an Energie heraus.
4. Blutzuckerkontrolle und Blutdruckregulation
Was haben Apfelessig, Zimt, Zink und Magnesium gemeinsam? Richtig, sie helfen deinem Körper bei der Blutzuckerkontrolle, indem sie die Insulinsensitivität verbessern und den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Während Zink die Funktion der Bauchspeicheldrüse verbessert, was die Insulinproduktion anregt, helfen Zimt und Magnesium die Empfindlichkeit aller Körperzellen für Insulin zu erhöhen – es wird also weniger für den gleichen Effekt benötigt. Außerdem hilft Magnesium, den Blutdruck zu regulieren, indem es die Gefäßmuskulatur entspannt. Der gleiche Effekt also, den wir weiter oben bei “normalen Muskeln“ erklärt haben, spielt auch eine Rolle im wichtigsten Muskel überhaupt, unserem Herzen.
5. Stressbewältigung
Magnesium hilft, die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol zu reduzieren und fördert Entspannungszustände nicht nur in unseren Muskeln. Es wirkt wie ein natürliches Beruhigungsmittel, das dir hilft, besser zu schlafen und dich zu erholen. Stress kann den Magnesiumspiegel im Körper senken, da Magnesium vermehrtüber den Urin ausgeschieden wird. Ein niedriger Magnesiumspiegel kann wiederum die Stressanfälligkeit erhöhen, was zu einem Teufelskreis führen kann. Durch eine ausreichende Magnesiumzufuhr kannst du diesen Kreislauf durchbrechen und sowohl körperlich als auch geistig entspannter sein. Außerdem macht Magnesium glücklich, da es die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin anregt und so deine Stimmung stabilisiert.
6. Weitere Vorteile von Magnesium
Neben den genannten Funktionen unterstützt Magnesium auch die Knochen- und Zahngesundheit, indem es zur Mineralisierung beiträgt. Es spielt eine Rolle bei der Aktivität von Parathormon und Vitamin D, die für den Kalziumsto wechsel wichtig sind. Magnesium hilft, die Knochendichte zu erhalten und das Risiko von Osteoporose zu verringern. Magnesium ist auch wichtig für die Proteinsynthese, die für den Muskelaufbau und die Reparatur von Gewebe erforderlich ist. Es unterstützt die DNA- und RNA-Synthese und ist somit an grundlegenden zellulären Prozessen beteiligt, die für Wachstum und Regeneration notwendig sind.
Liste 10 wichtigste Magnesiumlieferanten
Kürbiskerne | 592 |
Kürbiskerne | 270 |
Cashewnüsse | 292 |
Sesamsamen | 351 |
Sonnenblumenkerne | 325 |
Hanfsamen | 700 |
Leinsamen | 392 |
Quinoa (roh) | 197 |
Schwarze Bohnen | 70 |
Spinat | 87 |
Kichererbsen | 48 |
Edamame | 62 |
Brauner Reis | 44 |
Avocado | 29 |
Bananen | 27 |
Linsen | 36 |
Kakao | 499 |
Dunkle Schokolade | 228 |
Tofu | 53 |
Mg pro 100g // Tagesdosis Erwachsene = 310-420 mg pro Tag
Wichtig: Dein Körper liebt Nährstoffpakete!
Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln machen gerade richtig Kasse und kein Mineralstoff wird häufiger verkauft als Magnesium. Noch nie gab es so viele Angebote von Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen ganz einfach in einer Pille oder einem Pulver zum auflösen. Wir finden diesen Trend äußerst gefährlich, denn: Dein Körper braucht ECHTE Nahrung, also eine Kombination aus Nährstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen – und er muss dabei KAUEN! Nur so werden bestimmte Prozesse in Gang gesetzt, sodass er die Nährstoffe richtig aufnehmen und dort verteilen kann, wo sie gebraucht werden. Darüberhinaus sorgen diese “Abfallprodukte“ in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten dafür, dass dein Körper ganz nebenbei jede Menge freie Radikale einfängt, was der Krebsvorsorge dient. Also merk dir bitte einfach eins: Du kannst Obst und Gemüse nicht ersetzen, Punkt.
Nach der Sauna hatte ich immer die schlimmsten Nächte.
Seit meinem 25ten Lebensjahr leide ich am Restless Legs Syndrom, welchem ich schon viele schlaflose Nächte verdankte. Ganz besonders unruhig waren meine Beine jedoch immer in warmen Nächten und nach ausgiebigen Sauna-Abenden, was bei mir so einmal im Monat vorkommt. Als ich dann (endlich) auf die Idee kam, dass es weniger mit der Wärme an sich als mit dem Ausschwitzen zu tun haben könnte, fing ich an zu recherchieren. Seitdem nehme ich anschließend hochwertiges Magnesiumpulver und heute habe ich keine Probleme mehr, egal wie heiß es abends wird :-)
Mogelpackung? Warum Magnesium aus der Drogerie häufig nichts taugt.
Auch die Drogerieregale sind heute voll mit Nahrungsergänzungsmitteln, eines davon Magnesium. Doch Vorsicht: Fast immer handelt es sich dabei uns billiges, minderwertiges Manesiumoxid. Ich hatte mich schon häufig gefragt, warum die Pillen eigentlich so riesig sein müssen und dank der Recherche zu diesem Artikel habe ich endlich eine Antwort. Denn wissenschaftliche Studien legen nahe, dass Magnesiumoxid vom Körper schlecht aufgenommen wird. Die sogenannte Bioverfügbarkeit beschreibt, wie effizient ein Nährstoff in den Blutkreislauf gelangt und für den Körper nutzbar wird und diese ist bei Magnesiumoxid leider sehr niedrig. Denn es handelt sich dabei um eine anorganische Magnesiumverbindung, die im Magen-Darm-Trakt nicht effektiv dissoziiert. Das bedeutet, dass Magnesiumionen nicht ausreichend freigesetzt und vom Darm absorbiert werden. Studien zeigen, dass die Bioverfügbarkeit von Magnesiumoxid nur etwa 4% beträgt, was im Vergleich zu anderen Magnesiumformen wie Magnesiumcitrat oder Magnesiumglycinat, die eine Bioverfügbarkeit von bis zu 30-40% aufweisen, sehr gering ist.
Der pH-Wert des Magens spielt ebenfalls eine Rolle. Magnesiumoxid benötigt eine saure Umgebung, um sich aufzulösen. Bei Menschen mit niedriger Magensäureproduktion, was bei älteren Erwachsenen häufig der Fall ist, kann die Aufnahme noch weiter reduziert sein. Dies führt zu einer ineffizienten Freisetzung von Magnesiumionen und damit zu einer geringeren Absorption im Dünndarm. Ein weiteres Problem bei Magnesiumoxid ist die Neigung, bei höheren Dosen abführend zu wirken. Dies kann dazu führen, dass das Magnesium den Magen- Darm-Trakt schneller passiert, was die Zeit für die Aufnahme weiter verkürzt. In klinischen Studien wurde festgestellt, dass andere Magnesiumformen wie Magnesiumcitrat besser vertragen werden und eine höhere Absorptionsrate haben, selbst bei höheren Dosierungen.
Doch abschließend noch einmal: Gesunde Menschen benötigen keine Magnesiumpräparate. Ihren Bedarf können sie ausreichend über Lebensmittel decken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt dazu, dass eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse den Körper mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorge. In den meisten Fällen seien Nahrungsergänzungsmittel deshalb überflüssig. Wie du in der Tabelle oben siehst, reicht bereits eine Handvoll Kürbiskerne oder ein Esslöffel Hanfsamen, um deinen Tagesbedarf mehr als zu decken. Der Vollständigkeit halber haben wir uns trotzdem die Mühe gemacht und die gängisten Präparate für dich aufgelistet und Ergebnisse der Zeitschrift Ökotest (2019) hinzugezogen. In den meisten Fällen fällt dessen Gesamturteil sehr negativ aus. Einige Hersteller setzen sogar Phosphate ein, welches nach Studien in zu hoher Blutkonzentration das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen kann.
Überblick Magnesiumpraparate
Name | Preis pro | Magnesium | Erhältlich bei | Urteil Ökotest |
Magnesium Verla 300 Uno Typ Orange, Beutel mit Granulat | 1,72 € | Citrat | Apotheke | Mangelhaft |
Doppelherz Aktiv Magnesium 500, Tabletten | 0,60 € | Oxid | Drogerie | Mangelhaft |
Magnesium- Ratiopharm 300 mg, Beutel | 1,48 € | Oxid | Apotheke | Mangelhaft |
Taxo t Magnesium 400 Pur, Tabletten | 0,48 € | Oxid | Drogerie | Ausreichend |
Doc Morris Magnesium 250, Tabletten | 0,12 € | Oxid | Rewe | Befriedigend |
Edeka Magnesium 250 mg, Tabletten | 0,08 € | Oxid | Edeka | Befriedigend |
Dm Das Gesunde Plus Magnesium- Citrat, Beutel mit Granulat | 0,80 € | Citrat | Dm | Ausreichend |
Magnesium Diasporal 400 Extra | 1,04 € | Citrat | Apotheke | Ausreichend |
Nachgerechnet:
Wenn du deinen Körper jeden Tag mit dem höherwertigen Citrat, z.B. von Verla versorgen möchtest, dann sind das bei der empfohlenden Höchstmenge von 250mg/Tag auf den Monat gerechnet 12,90€. Im Jahr kannst du also stattdessen rund 155€ für höherwertige Lebensmittel ausgeben.
Was du für dich mitnehmen kannst
Fassen wir zusammen, was du heute gelernt hast und was du vielleicht mit in deinen Alltag integrieren kannst. Gib uns gerne Feedback oder stelle uns Fragen, sollten noch Dinge unklar geblieben sein, dafür sind wir ja da :-)
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Magnesium ist der Babysitter für Kalzium und passt darauf, dass nicht zu viel davon in Muskel- und Nervenzellen landet – besonders wichtig ist das für Menschen mit RLS und Polyneuropathie.
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Darüberhinaus sorgt Magnesium für ein ausgeglichenes Gemüt, ein entspanntes Herz und eine höhere Insulinempfindlichkeit deiner Zellen, was Diabetes vorbeugen kann.
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Die Lebensmittel mit dem höchsten Magnesiumgehalt sind Nüsse und Samen, aber auch Hülsenfrüchte und dunkle Schokolade geben dir eine Extraportion des Minerals.
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Dein Körper braucht ganze Nährstoffpakete, also Obst, Gemüse und Vollkornprodukte – spar dir das Geld für Nahrungsergänzungsmittel und geh lieber in den Biomarkt.
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Die von Ökotest untersuchten Magnesiumpräparate sind allesamt nicht zu empfehlen, da sie entweder aus minderwertigen Oxid (nur 4% Bioverfügbarkeit) bestehen oder andere bedenkliche Stoffe wie Phosphat aufweisen.